Die Teilnahme an einem humanitären Hilfseinsatz ist für viele Mediziner ein erfüllendes Abenteuer und eine Möglichkeit, Menschen in Not zu unterstützen. Rena Cheema aus Düsseldorf und Isabell Gragoll aus Brandenburg haben sich auf eine unvergessliche Reise nach Kenia begeben, um zahnärztliche Hilfe zu leisten. Im folgenden Interview teilen sie ihre bewegenden Erfahrungen und Eindrücke aus dem Einsatzbericht Asumbi.
1. Wer oder was hat euch dazu bewegt, diese „Reise“ anzutreten?
Humanitäre Hilfe ist aus unserer Sicht eines der schönsten Geschenke, welches man Menschen machen kann, die Hilfe benötigen. Unser beruflicher Alltag ist darauf ausgelegt, Menschen zu helfen, und wir empfanden es genau deswegen als eine schöne Aufgabe, unsere zahnärztlichen Fähigkeiten aus Deutschland dafür zu nutzen, um Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, zu unterstützen. Zudem empfanden wir es als eine reizvolle Möglichkeit, eine uns fremde Kultur im Zusammenhang mit dem Hilfsprojekt kennenzulernen und mit einheimischen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen.
2. Welche einprägsamen Erfahrungen habt ihr während eures Hilfseinsatzes in Kenia erlebt, die euch besonders beeindruckt haben?
Das Land, die Menschen und die Kultur, kurzum gesagt, das ganze Rundumpaket hat uns sprachlos gemacht. Am prägensten in Erinnerung sind uns jedoch die Menschen und ihre Herzlichkeit geblieben. Die Menschen dort haben nicht sehr viel, aber dafür ein umso größeres Herz. An die strahlenden Kindergesichter denken wir noch heute sehr oft zurück.
3. Gab es kulturelle Aspekte, die eure Arbeit beeinflusst haben?
An die afrikanischen „Fünf-Minuten“ mussten wir uns erst gewöhnen. Die Afrikaner sind nicht ganz so pünktlich wie wir Deutschen und auch nicht ganz so durchstrukturiert. Mit etwas Einfühlungsvermögen und Empathie konnten wir unsere Arbeitseinstellung dort jedoch gut verwirklichen und somit den Behandlungsumfang etwas hochsetzen. Viele der kenianischen Menschen vor Ort haben noch nie oder selten Weiße wie uns gesehen. Liebevoll wurden wir daher als „Mzungus“ begrüßt.
4. Inwiefern hat eure Arbeitskleidung euren Einsatz in Kenia unterstützt?
Die Kleidung von forhumans hat uns bei unserem Hilfseinsatz sehr gut unterstützt. Durch den leichten Stoff und das luftige Design war die Arbeit auch ohne Klimaanlage und den dort tropischen Temperaturen gut umsetzbar. Die türkise Farbe unserer gesponserten Artikel war zudem ein Hingucker, insbesondere für die kenianischen Kinder.
5. Welche spezifischen Fähigkeiten und Qualitäten sind eurer Meinung nach wichtig, besonders in einem interkulturellen Umfeld wie einem Hilfseinsatz in Kenia?
Es ist von Vorteil, wenn man als Einsatzleistender in seinen Aufgaben sicher ist und diese eigenständig durchführen kann. Gute Englischkenntnisse sind vorausgesetzt. Empathie, Einfühlungsvermögen und Offenheit für eine neue Kultur und neue Menschen sind ebenfalls unabdingbar. Man muss sich bewusst machen, dass der Hilfseinsatz auch einen Aufenthalt unter anderen als den gewohnten Bedingungen mit sich bringt.
6. Inwiefern hat die Teilnahme an zahnärztlichen Hilfsprojekten euren beruflichen Horizont erweitert, und welche zusätzlichen Perspektiven habt ihr dadurch für eure tägliche Praxis gewonnen?
Durch das Hilfsprojekt haben wir die Qualität der fachlichen Behandlungen in Deutschland noch mehr schätzen gelernt. Abgesehen von einigen Extraktionsskills, die wir uns von afrikanischen Kollegen mitnehmen konnten, hat sich vor allem unsere mentale Einstellung verändert. Die Begegnung mit den Menschen vor Ort hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.
7. Könnt ihr konkrete Tipps teilen, wie angehende Zahnärztinnen sich auf humanitäre Einsätze vorbereiten können, sowohl fachlich als auch emotional?
Offen sein für Neues, sowohl bezogen auf neue fachliche Umstände als auch kulturelle Eindrücke. Wer offen für Neues ist und gerne hilft, für denjenigen ist der Einsatz in einem Hilfsprojekt aus unserer Sicht ein Erlebnis, welches nicht verpasst werden sollte.
8. Nach eurer erfolgreichen Rückkehr, welchen Rat würdet ihr anderen Zahnärzt:innen und medizinischem Personal geben, die sich für humanitäre Hilfsprojekte interessieren, aber vielleicht zögern, den ersten Schritt zu tun?
Informiert euch und sprecht mit Personen, die bereits Einsätze absolviert haben. So bekommt ihr einen guten Eindruck und könnt das Hilfsprojekt finden, das zu euch passt. Nicht warten und zögern, einfach machen, ihr werdet es nicht bereuen!
Rena und Isabell schließen ihren Bericht mit einem herzlichen „Hakuna Matata“ und ermutigen alle, die Möglichkeit zu nutzen, anderen zu helfen und dabei unvergessliche Erfahrungen zu sammeln.