Kleider machen Leute – auch bei Berufskleidung?

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Kleider machen Leute – auch bei Berufskleidung?

Kleidung besitzt eine ungeheure Macht. Sie hängt eng mit unserer Psyche zusammen und beeinflusst, wie wir uns fühlen, verhalten und auf unsere Mitmenschen wirken. Nicht zuletzt beinhaltet die Farbwahl eine bestimmte Aussage für den Träger der Kleidung sowie für sein Umfeld. Wie Erkenntnisse aus dem Freizeitbereich auf die Wahl von Berufskleidung übertragen werden können, erklären wir im Folgenden.

Während Kleidung in ihren Anfängen nur dem Schutz vor Regen, Schnee und Kälte diente, hat sie bis heute auch in ganz anderer Hinsicht eine hohe Bedeutung gewonnen. Es geht nicht mehr nur darum, den Körper vor äußeren Einflüssen zu schützen, sondern auch auf andere attraktiv zu wirken. Die persönliche Verfassung, in der man sich aktuell befindet, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, welche Kleidung man auswählt. Vieles findet dabei unterbewusst statt. Wer deprimiert und unsicher ist, wählt eine andere Kleidung als jemand, der glücklich und selbstbewusst ist. Mit entsprechender Kleidung kann man gezielt auffallen, oder auch unscheinbar in der Menge untergehen. Bei einheitlicher Berufskleidung fällt dieser Aspekt zwar weg, doch gibt es einige andere Kriterien, die bei der Wahl von Berufsbekleidung berücksichtigt werden müssen, da auch hier deren Wirkung auf unser Gegenüber nicht unterschätzt werden darf.  

Kleidung als Kommunikationsmedium 

Kleidung kann dazu beitragen einen bestimmten Eindruck zu erwecken. Auch Details spielen dabei eine Rolle. Während ein schicker Anzug beispielsweise Erfolg und Kompetenz ausdrückt, verleihen dazu kombinierte Sneaker, die den klassischen Stil bewusst brechen, eine gewisse Lässigkeit und Coolness. Nur ein selbstbewusster Mann traut sich dies. Wie ein Outfit beziehungsweise eine Person wahrgenommen wird, ist jedoch trotzdem immer noch eine sehr subjektive Angelegenheit, die unter anderem von Vorurteilen und Klischees geprägt ist. Daher kann Kleidung auch bewusst genutzt werden, um einen bestimmten Eindruck zu erwecken und beispielsweise von Unsicherheit oder sozialem Status abzulenken. Hier dient es als Mittel der Kommunikation. 

Bei Berufskleidung von Ärzten ist es immer noch so, dass Weiß Sauberkeit, Kompetenz und Professionalität ausstrahlt. Die Farbe hat sich seit Jahren etabliert und bewährt. Nicht umsonst ist immer noch von den „Göttern in Weiß“ die Rede.  

Kleidung ist ein Spiegel der Persönlichkeit

Wie wir uns kleiden hat auch einen entscheidenden Einfluss auf das eigene Selbstbild und das Verhalten nach außen. Denn mit Kleidung drücken wir aus, wer wir sind. Wir präsentieren unseren individuellen Stil und kehren unser Innerstes nach außen. Formelle Kleidung strahlt in der Regel Kompetenz und Selbstbewusstsein aus, was sich in einer höheren Arbeitsmotivation äußern kann. Wer sich in seiner Kleidung wohlfühlt, äußert dies auch in seinem Verhalten. Im Pflege- und medizinischen Bereich darf die Wirkung von Kleidung daher nicht unterschätzt werden. Auch hier ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter im Umgang mit Patienten und Besuchern gut fühlen und kompetent auftreten. Aus diesem Grund sollten die Mitarbeiter unbedingt in die Anschaffung neuer Berufskleidung miteinbezogen werden und die Möglichkeit eines Tragetests in der Praxis erhalten. 

Die Wirkung und Bedeutung von Farben 

Farben transportieren eine eindeutige Wirkung und Symbolik. Dies kann bei der Auswahl von Freizeit- und Berufskleidung gezielt genutzt werden. Farben können die Optik verbessern, das Image unterstreichen oder Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zudem können beim Gegenüber und bei einem selbst Emotionen hervorgerufen werden, die Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Während Grün beispielsweise beruhigend wirkt und für Hoffnung und Leben steht, strahlt Blau Ruhe, aber auch eine gewisse Kälte aus. Tatsächlich ist die beruhigende Wirkung von Grün und Blau unter anderem ein Grund, warum im OP diese Farben getragen werden. 

Modetrends beeinflussen auch Berufskleidung

Berufskleidung kann von Modetrends nicht unberührt bleiben. Modelle, die vor 20 Jahren beliebt waren, wirken heutzutage meist überholt, auch wenn sie ihre Funktion immer noch erfüllen. In den letzten Jahren hat sich auch bei Berufskleidung in der Pflege und Medizin einiges in Bezug auf Farbwelten, Materialien und Schnitten getan. Die Outfits sind moderner und funktioneller geworden und Arbeitgeber haben mehr Mut zur Farbe entwickelt. Immer häufiger sieht man in Praxen und Pflegeeinrichtungen freundliche Farben und nicht mehr nur das einheitliche, weit verbreitete Weiß bei Kasacks und Schlupfhosen. 

Zudem hat der Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Mode auch vor Berufskleidung nicht Halt gemacht. Höchste Funktionalität und modischer Chic reichen längst nicht mehr aus. Wo kommt die Kleidung her? Welche Materialien werden verwendet? Unter welchen Bedingungen werden Kasacks, Schlupfhosen und Arbeitsschuhe hergestellt? Diese Fragen stellen sich immer mehr Arbeitgeber bei der Beschaffung von Berufskleidung und berücksichtigen dies bei der Anschaffung neuer Outfits. 

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