Der Kasack: Entstehungsgeschichte und Anforderungen an die Berufskleidung

Posted in: Trivia
Der Kasack: Entstehungsgeschichte und Anforderungen an die Berufskleidung

Er ist DAS Kleidungsstück in der Pflege und im medizinischen Bereich: der Kasack oder Scrub. Das meist geschlossene kurzärmlige Hemd hat sich über Jahrzehnte bewährt, da es die hohen Anforderungen an Berufskleidung in diesem spezifischen Bereich erfüllt. Doch woher kommt der Kasack eigentlich und welche Vorteile bietet er?

Ursprünglich stammt das Wort „casaque“ aus dem Französischen, wo es eine dreiviertellange Damenbluse beschreibt. In der Pflege oder im medizinischen Bereich handelt es sich dagegen um ein geschlossenes, kurzärmliges Hemd für Damen und Herren mit einem großen V-Ausschnitt, meist einer Brusttasche und zwei Seitentaschen auf Hüfthöhe. Es gibt Modelle mit einer Knopfleiste oder einem Reißverschluss im Brustbereich, aber auch Schlupfkasacks, die sich einfach überziehen lassen. Für die kältere Jahreszeit bieten sich Kasacks mit langen Ärmeln an. Der Kasack ist daher eine praktische Oberbekleidung für Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzte und weitere Angestellte in Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Vom langen Gewand zum praktischen Hemd

Der Kasack in der Pflege entstand aus der Bekleidung der Ordensschwestern im Mittelalter, deren Aufgabe die Krankenpflege war. Damals trugen die Schwestern lediglich ein schlichtes Gewand in Schwarz/Weiß und ein Häubchen als Kopfbedeckung. Um die Entsagung von Luxus deutlich erkennbar zu machen, war das Gewand einfach und schlicht gehalten. Ohne unnötigen Schnick-Schnack kommen auch die Kasacks von heute aus, die die lange, unpraktische Bekleidung von damals ersetzt haben. Ärzte besaßen zu dieser Zeit übrigens noch gar keine Berufskleidung. Sie trugen ihre Alltagskleidung auch bei Untersuchungen und sogar im OP, denn Hygiene galt bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein als nicht notwendig. Es ging vielmehr um das äußere Erscheinungsbild und das damit verbundene Ansehen.

Kasacks: Anforderungen und Vorteile auf einen Blick

Berufsbekleidung für Medizin und Pflege muss besondere Voraussetzungen erfüllen, denn im täglichen Umgang mit Patienten kommen Ärzte, Schwestern und Laboranten mit Keimen und anderen Krankheitserregern in Kontakt. Doch das ist längst nicht die einzige Herausforderung, der Kasacks gewachsen sein müssen.

Funktionalität

Die meisten Kasacks besitzen zwei bis vier Taschen, die im Arbeitsalltag hilfreich sind. Im unteren, seitlichen Bereich oder auf Brusthöhe angebracht bieten sie praktische Verstaumöglichkeiten für verschiedenste Utensilien. Kugelschreiber, Zugangskarte, Einweghandschuhe oder Desinfektionsmittel sind auf diese Weise immer schnell griffbereit. Zudem sind Bewegungsfreiheit und keine störenden Nähte wichtig, um den Tragekomfort so hoch wie möglich zu gestalten. Ein verstellbarer Rückenriegel bietet den zusätzlichen Vorteil, den Kasack schnell und unkompliziert der Körpergröße anzupassen.

Angenehmes Material

Kasacks als Arbeitskleidung in der Pflege und im medizinischen Bereich müssen über viele Stunden bequem und hautfreundlich zu tragen sein. Ihr Material ist meist relativ dick, damit Flüssigkeiten oder Ausscheidungen nicht sofort durchdringen können. Beliebt ist daher als Material Baumwolle, da sie sehr robust und strapazierfähig ist. Bei wärmeren Temperaturen hat sich ein Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester bewährt, das den Schweiß besser nach außen leitet, ähnlich wie bei Sport-Kleidung.

Leichte Reinigung

Hygiene hat in medizinischen Einrichtungen oberste Priorität. Daher ist ein wichtiges Kriterium, das Kasacks erfüllen müssen, eine einfache, gründliche Reinigung. In der Krankenhauswäsche, aber auch zuhause in der Kochwäsche müssen sie Temperaturen von über 95 Grad unbeschadet überstehen oder sterilisierbar sein. Heutige Kasacks entsprechen dieser Prämisse und zwar nicht nur klassisch weiße, sondern auch bunte Kasacks oder Kasacks mit Motiv.

Hygiene

Unter dem Kasack sollte möglichst ein ärmelloses oder ein Halbarm-Shirt getragen werden. Lange Ärmel können bei der Desinfektion hinderlich sein und entsprechen meist nicht den Hygienevorschriften. In vielen Kliniken gilt daher die Regel, dass Arbeitskleidung die private Garderobe komplett verdecken muss oder letztere gar nicht getragen werden darf, um keine Krankheitserreger einzuschleppen. Ketten und Ohrringe dürfen übrigens weder über noch unter dem Kasack getragen werden, da sie eine Verletzungsgefahr darstellen.

Unisex

Funktional, bequem und modisch sind Kasacks die ideale Berufskleidung für alle, die in Klinik, Praxis oder in der Pflege arbeiten. Es gibt sie sowohl für Damen als auch für Herren. Besonders praktisch für die Ausstattung eines Teams sind Unisex Kasacks, die problemlos von allen Geschlechtern getragen werden können. Frauen fühlen sich jedoch meist in Damenkasacks wohler, da diese leicht tailliert geschnitten sind und dezent die Figur betonen.

Individualisierung

Für ein besonders professionelles Auftreten gegenüber Patienten, Besuchern und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sorgen personalisierte Kasacks. Denn abgesehen von der Hygiene hilft die richtige Kleidung den Patienten dabei, Vertrauen zum medizinischen Personal aufzubauen.

Mit einem Logo ist das Personal auf den ersten Blick als solches erkennbar und bildet eine geschlossene Einheit. Ist zusätzlich der Name auf den Kasack gestickt, erzielt dies eine noch persönlichere Wirkung.

« Back to Blog