Die richtige Berufskleidung für Mitarbeiter zu finden, ist in vielen Fällen eine Herausforderung. Gute Qualität, die Akzeptanz des Teams und nicht zuletzt die Kosten spielen für einen einheitlich guten Auftritt eine Rolle. Die Beschaffung von Berufskleidung sollte daher sorgfältig geplant und kalkuliert werden. Wir geben fünf nützliche Tipps, wie das ohne Stress und kostspielige Überraschungen klappt.
Ob Kasack, Schlupfhose oder medizinische Schuhe, an die Berufskleidung in der Pflege und Medizin werden meist hohe Ansprüche gestellt. Vor nicht allzu langer Zeit musste sie einfach nur praktisch und bei hoher Temperatur waschbar sein. Heutzutage spielen aber auch die Optik und der Tragekomfort eine Rolle. Nicht zuletzt wird das Thema Nachhaltigkeit auch bei Berufsbekleidung immer wichtiger. Die Anschaffung von Arbeitskleidung sollte deshalb professionell, wohl durchdacht und nicht nur schnell nebenbei erfolgen. Die folgende Checkliste hilft bei der Planung und Entwicklung eines erfolgreichen Konzepts.
1. Bedarfsanalyse
Für die Wahl der richtigen Berufskleidung ist eine gute Planung das A und O. Im ersten Schritt sollte daher eine Bedarfsanalyse erfolgen. Dabei müssen unter anderem Fragen zu den Kollektionsteilen und den benötigten Mengen geklärt werden. Anschließend geht es an die Entscheidung des bevorzugten Farbspektrums. Sollen es klassisch weiße Arbeitshosen und -kittel sein oder durchaus einmal farbige und etwas modischere Kasacks oder vielleicht auch Kasacks mit Motiv? Oft hat man die Qual der Wahl. Entscheidend ist jedoch, dass die Mitarbeiter am Ende eine optische Einheit bilden und das Unternehmen oder die Praxis sachgerecht und optisch ansprechend repräsentieren.Zudem muss entschieden werden, ob ein gesticktes oder eingearbeitetes Logo beziehungsweise die Namen der Mitarbeiter die Kasacks zieren sollen. Dies ist zwar mit etwas mehr Aufwand und Kosten verbunden, trägt aber stark zu einer positiven Repräsentation gegenüber den Patienten bei und macht den Dienst am Patienten persönlicher. Eine Personalisierung mit Namen lohnt sich allerdings nur, wenn die Mitarbeiter lange im Unternehmen bleiben.
2. Kostenkalkulation
Einen besonders wichtigen Teil der Planung nimmt die Kostenkalkulation ein. Sie sollte durchgeführt werden, um den finanziellen Rahmen, in dem in neue Berufskleidung investiert werden kann, festzulegen. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass jeder Mitarbeiter mindestens drei Garnituren benötigt. Ein Outfit trägt der Mitarbeiter, eines ist in der Wäsche und das dritte ist zum Wechseln. Sind zu wenig Garnituren vorhanden, kann dies dazu führen, dass Mitarbeiter eigene Kleidungsstücke tragen müssen und damit optisch aus der Reihe fallen.
Auch neue Mitarbeiter müssen mit mindestens drei neuen Sets ausgestattet werden, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass sie die Größe ihres Vorgängers besitzen. Insbesondere, wenn häufiger Aushilfen, Praktikanten etc. eingestellt werden, muss dies in der Berechnung einfließen. Zudem wirkt sich Verschleiß auf den Bestand aus. Es gilt daher: Lieber ein paar Garnituren mehr als zu wenig zulegen. Neben den Kosten für die reine Anschaffung der Kasacks, Schlupfhosen, Arbeitshosen und Co. dürfen die zusätzlichen Kosten für Logos oder Einstickungen nicht außer Acht gelassen werden.
3. Mitarbeiter miteinbeziehen
Die Meinung der Mitarbeiter ist immens wichtig. Es sollte daher nicht an ihnen vorbei über die Anschaffung neuer Arbeitskleidung entschieden werden. Sie können wertvollen Input liefern und vor allem sind sie es, die die Kleidung über viele Stunden tragen. Sie sollen sich in ihrer Arbeitskleidung wohlfühlen, da sich dies in einer positiven Ausstrahlung gegenüber Patienten, Kollegen und Besuchern äußert. Den Mitarbeitern sollte folglich die Möglichkeit einer persönlichen Anprobe und idealerweise auch eines Tragetests geboten werden. Dabei gilt es, die verschiedenen Samples einem Alltagstest zu unterziehen und sie anhand von Kriterien wie Tragekomfort, Optik und Funktionalität zu bewerten. Werden die Mitarbeiter in die Entscheidung miteinbezogen, erhöht dies als Zeichen der Wertschätzung von Seiten des Arbeitgebers darüber hinaus deren Motivation und Leistungsbereitschaft.
4. Größen und Nachkaufmöglichkeit sichern
Ist über die Kollektionsteile entschieden, muss das Größenspektrum festgelegt werden. Dieses sollte so breit wie möglich sein, denn kein Mitarbeiter sollte sich aufgrund seiner Maße diskriminiert fühlen. Von kleinen und großen Kasacks bis hin zu langen und kurzen Schlupfhosen sollte für jede Statur etwas dabei sein. Darüber hinaus müssen die Nachkaufmöglichkeiten gesichert sein. Mindestens fünf Jahre sollte es möglich sein, vom Lieferanten Kollektionsteile nachzukaufen.
Ebenfalls zu klären ist an dieser Stelle, wer sich nach der Beschaffung der Kleidung und der Ausstattung der Mitarbeiter um das Verwalten der Berufskleidung kümmert. Auch geeignete Lagerflächen für die bestellte Ware und insbesondere die Reserveoutfits müssen zur Verfügung stehen, damit die Lieferung nicht im Chaos endet.
Selbst waschen oder Wäscheservice
Ein weiterer Punkt sollte vor der Bestellung der neuen Berufskleidung geregelt werden. Müssen die Mitarbeiter ihre Kleidung selbst waschen oder wird dies vom Arbeitgeber übernommen? Tatsächlich sorgt der Arbeitgeber im zweiten Fall für ein stressfreies, konstant einheitliches Einkleiden und demonstriert den Mitarbeitern damit ein erneutes Mal Wohlwollen und Anerkennung. Als Wäschedienst kann ein externer Wäscheservice in Anspruch genommen werden oder man nutzt Waschmaschinen in der Praxis beziehungsweise der medizinischen Einrichtung. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist die Sicherstellung, dass die Mitarbeiter immer mit ausreichend sauberer Wäsche versorgt sind, selbst wenn sie kurzfristig für jemanden einspringen müssen. Beide Seiten profitieren in diesem Fall in mehrerlei Hinsicht.